Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Friedl-Dicker-Brandeis-Hof

Fakten

Friedl-Dicker-Brandeis-Hof

Althanstraße 33, 1090 Wien

Baujahr: 1957-1959

Wohnungen: 17

Architekt: Franz Kahrer

Wohnen in Wien

In den 50er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 m² auf 55 m² angehoben.

Geschichte

Auf den Grundstücken zwischen der Badgasse Nr. 22 und der Althanstrasse Nr. 33 befand sich früher das Lichtentalerbad. Später wurde hier ein Haus in Privatbesitz errichtet. Dieses war etwas niedriger als der heutige Bau, ähnlich dem erhaltenen angrenzenden Eckhaus. Nachdem das Grundstück in den Besitz der Gemeinde Wien übergegangen war, wurde 1957 die Baubewilligung für diesen Neubau erteilt. Dieser blieb bis heute im Wesentlichen unverändert. Lediglich kleinere Umbauten erfolgten, wie der Einbau eines Behindertenschrägeaufzuges. 1994 wurden die Geschäftslokale im Bereich des Erdgeschoßes zusammengelegt.

Die Architektur

Dieses sechsgeschoßige Wohnhaus aus den späten 1950er-Jahren wurde ebenso wie das Haus Althanstraße 27 von Ing. Franz Kahrer geplant und ist seinem "Schwesterbau" sehr ähnlich. Gemeinsam mit dem 1960 dazwischen errichteten Haus in der Althanstraße 29-31 bilden die beiden Wohnhäuser eine einheitliche Straßenfront.
Die Fassade des Wohnhauses Nr. 33 ist schlicht gehalten. Sie teilt sich in eine Sockelzone mit Geschäftsflächen und den darüber liegenden Wohnbereich. Der Lokalbereich ist mit einer Kunststeinverkleidung versehen und unterscheidet sich dadurch vom oberen, putzverriebenen Fassadenteil des Wohnhauses. Eine Dreiteilung im Bereich der Fassade, die durch die großen Fensteröffnungen an den Seiten entsteht, findet im Bereich des Dachgeschoßes ihre Fortsetzung. Kleine Aufbauten betonen die Seitenteile, dadurch wirkt das Haus Nr. 33 etwas monumentaler als die Nr. 27. An der linken Seite ist im Bereich der Sockelzone eine Einfahrt ausgeschnitten, die zu einer dahinterliegenden Grünfläche führt.

Der Name

Die Althanstraße trägt seit 1919 ihren Namen. Bis 1909 wurde die Bezeichnung Althangasse verwendet, dann Franz-Josephs-Bahn-Straße, nach der angrenzenden Bahn, ab 1919 Althanstraße, nach den seit 1685 angrenzenden Besitzungen der Familie Althan, die als Althanvorstadt bezeichnet wurden. Das Palais Althan befand sich an der Stelle des heutigen Franz-Josefs-Bahnhofs. Der Name Althanstraße nimmt im Speziellen Bezug auf Graf Gundacker Ludwig Josef Althan, der viel zum Ausbau der Althanvorstadt beigetragen hat.

Architekten

Franz Kahrer - Franz Kahrer (1900-1970) studierte ab 1918 an der Technischen Hochschule Wien, an der er allerdings erst 1928 seinen Abschluss machte. Danach war er als Architekt auch für die Gemeinde Wien tätig, für die er mehrere Wohnbauten errichtete, so beispielsweise die Wohnhäuser Althanstraße 27 und 33 in Wien 9.