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Krongasse 18

Fakten

Krongasse 18

Krongasse 18, 1050 Wien

Baujahr: 1978-1979

Wohnungen: 17

Architekt: Kurt Braun, Heinz Düringer

Wohnen in Wien

Zwischen 1978 und 1981 wurde zur Wohnungsverbesserung in Wien insgesamt ein Darlehensvolumen für über 48.000 Wohnungen zugesichert. 39 Wohnanlagen wurden fertig saniert, an weiteren 86 mit einem Kostenaufwand von 52 Mio. Euro gearbeitet. Zusätzlich wurden über 6.000 neue Wohnungen fertig gestellt. Die Architektur wandelte sich - dank des technischen Fortschritts in der Plattenbauweise - vom Zeilenbau hin zu flexibler gestalteten Anlagen mit individuellem Charakter und mieterfreundlichen Grundrissen. Gleichzeitig verstärkte sich das Mietermitspracherecht und serviceorientierte Wohnungsberatungszentren wurden etabliert.

Geschichte

Auf dem Areal des heutigen Gemeindebaus stand ein von Alois Hildwein (1789-1828) im Jahre 1825 zeitgleich mit der Entstehung der Krongasse erbautes Biedermeierhaus. Der "Wiener Baumeister des Biedermeier", wie Alois Hildwein auch genannt wurde, prägte mit seinen Wohnbauten ganze Stadtviertel. Auch das u. a. von ihm 1825 erbaute Haus "Zum goldenen Lamm" an der Lerchenfelder Straße 76 im 8. Bezirk, das in den 1990er-Jahren abgetragen und durch einen Neubau ersetzt wurde, war nach den Plänen des Architekten errichtet worden.

Die Architektur

Die nach Plänen von Kurt Braun und Heinz Düringer gemeinsam mit der Kleinen Neugasse 21 errichtete Wohnhausanlage wurde als fünfgeschoßiges Bauwerk mit abschließendem Flachdach und ohne wesentliche Gliederung konzipiert. Das Gebäude, das die Höhe der Nachbarhäuser im Altbestand aufnimmt, wird durch die sieben Achsen breite Fassade rhythmisch bestimmt. Die horizontalen Fensterreihen wurden einheitlich angeordnet, sodass sich die Art der Wohnräume erahnen lässt. Optisch dominiert der mehrfärbige Putzanstrich, der ähnlich wie bei seinem gegenüberliegenden Pendant durch die unterschiedlichen Schattierungen raffinierte Akzente setzt. An der rückwärtigen Front wird das Grundthema der Fassade weitergeführt und durch den drei Achsen breiten, viergeschoßigen Mittelteil, der dem Baukörper etwas vorgelagert wurde, sogar zusätzlich betont. Das einheitliche Konzept, das die beiden Wohnhäuser miteinander verbindet, wird durch die offene Grünraumgestaltung, die beide Häuser einschließt, komplettiert.

Der Name

Die Krongasse entstand 1825 durch die Parzellierung des Grundes, auf dem das Wirtshaus "Zur ungarischen Krone" stand. Die kurze, geradlinige Verbindung zwischen der heutigen Margaretenstraße und dem Mittersteig zieren größtenteils vorstädtische Biedermeierhäuser mit Höfen und Gärten, die mehrheitlich erhalten geblieben sind, und ähnlich wie die Franzensgasse zu einem einheitlichen städtebaulichen Konzept aus dem frühen 19. Jahrhundert gehören.

Architekten

Kurt Braun - Kurt Braun (1929-1991) studierte ab 1955 bei Lois Welzenbacher an der Akademie der bildenden Künste Wien. Für die Gemeinde Wien entwarf er vorwiegend in Arbeitsgemeinschaften mehrere Wohnbauten, wie etwa die Wohnhäuser Krongasse 18 in Wien 5 (mit Heinz Düringer, 1978/79) und Theodor-Körner-Gasse 28 in Wien 21 (mit Hans Zeiler, 1977/78).

Heinz Düringer - Heinz Düringer (geb. 1930 in Wien) ist der Urenkel des berühmten Wiener Arztes Dr. Ludwig Creutzer (1811-1864). Er studierte ab 1949 Architektur an der Technischen Hochschule Wien, wo er auf dem Gebiet des Flugzeugleichtbaus promovierte. Nach mehreren Auslandsaufenthalten wie in der Schweiz führte er zunächst ab 1958 mit einem Freund ein gemeinsames Büro in Wien; nach ihrer Trennung baute er sein eigenes Unternehmen auf. Heinz Düringer war Zeit seiner Berufstätigkeit auf mehreren Gebieten erfolgreich, unter anderem im sozialen Wohnbau, in der Gestaltung von Villenvierteln, Schulen und Klöstern. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem gemeinsam mit Kurt Braun die Wohnhäuser Kleine Neugasse 21 in Wien 5 (1977-1979) und Krongasse 18 in Wien 5 (1978/79).