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Opfermanngasse 1

Fakten

Opfermanngasse 1

Opfermanngasse 1, 1160 Wien

Baujahr: 1998-1999

Wohnungen: 21

Architekt: Andreas Jerabek, Georg Ladstätter, Heinz Marschalek, Bert Gantar, Wilhelm Holzbauer

Weitere Adressen

Kendlerstraße 43, 1160 Wien

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Diese Wohnhausanlage der Gemeinde Wien entstand in Zusammenhang mit der Verlängerung der U-Bahnlinie U3. Im Erdgeschoß befindet sich eine Garage, die auch als Puffer zu der direkt unter dem Haus durchführenden U-Bahn dient. Der Grundstücksankauf erfolgte bereits 1977, ein Gebäude wurde abgetragen, nachdem der Denkmalschutz aufgehoben worden war.

Die Architektur

Die frei stehende Wohnhausanlage in der Opfermanngasse 1 besteht aus zwei Bauteilen, deren unterschiedliche Nutzungen auch optisch ablesbar sind. Der der Opfermanngasse zugewandte würfelförmige Baukörper beherbergt auf vier Geschoßen Büro- und Geschäftsflächen, die Fassade wird über das fünfte Geschoß als Blendgiebel mit jeweils drei länglichen Öffnungen an allen drei Seiten weitergeführt. Direkt an diesen Baukörper schließt ein Wohntrakt an, der nun über fünf Geschoße reicht. Während die Putzfassade des Bürotraktes durch Fensterbänder stark horizontal gegliedert ist, löst sich die Fassade des Wohntraktes in der Kendlerstraße ab dem dritten Geschoß in verglasten Veranden auf; im letzten Geschoß schließen sie sogar mit einem Glasdach ab. Das Fensterband des ersten Obergeschoßes setzt sich entlang der ganzen Fassadenlänge fort und hält die beiden Bauteile optisch zusammen. Die Sockelzone ist von großflächigen Öffnungen für Stiegeneingang, Geschäftslokale und Garage durchbrochen und nimmt das abfallende Gelände auf. Die rückwärtige Fassade ist als schlichte Lochfassade ausgebildet und vom Bürotrakt durch eine Loggienreihe abgegrenzt; oberen Abschluss bildet ein bekiestes Flachdach.

Der Name

Die Opfermanngasse wurde 1983 nach einer alteingesessenen Weinhauer- und Gastwirtfamilie benannt. Diese war maßgeblich an der Entwicklung Ottakrings beteiligt.

Architekten

Andreas Jerabek - Andreas Jerabek (geb. 1958) studierte von 1979 bis 1986 Architektur an der Technischen Universität Wien. Er arbeitete zunächst als Partner in der Architektengruppe "U-Bahn", der er heute als Büroleiter vorsteht. Zudem ist er seit 1991 auch als selbstständiger Architekt tätig. Den Schwerpunkt seiner Arbeit bilden Verkehrsbauwerke und U-Bahn-Stationen.

Georg Ladstätter - Georg Ladstätter, geboren am 1. April 1936 in Wien, studierte von 1954 bis 1960 Architektur an der Technischen Universität Wien. Ab 1968 arbeitet er in Arbeitsgemeinschaft mit Heinz Marschalek in Wien. Er ist mit seinen Kollegen Wilhelm Holzbauer, Heinz Marschalek und Bert Gantar Gründungsmitglied der Architektengruppe "U-Bahn", die seit 1970 zahlreiche Verkehrsbauwerke in Wien realisiert.

Heinz Marschalek - Heinz Marschalek, geboren am 14. November 1935 in Wien, studierte von 1954 bis 1960 Architektur an der Technischen Universität Wien. Ab 1968 arbeitet er in Arbeitsgemeinschaft mit Georg Ladstätter, seit 1966 führt er sein eigenes Architekturbüro in Wien. Er ist mit seinen Kollegen Wilhelm Holzbauer, Georg Ladstätter und Bert Gantar Gründungsmitglied der Architektengruppe "U-Bahn", die seit 1970 zahlreiche Verkehrsbauwerke in Wien realisiert. Seit 1974 hat er verschiedene Funktionen in der Bundeskammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten von Wien, Niederösterreich und Burgenland.

Bert Gantar - Bert Gantar, geboren am 25. März 1935 in Wien, studierte von 1954 bis 1962 Architektur an der Technischen Universität Wien. Seit 1967 führt er sein eigenes Architekturbüro in Wien. Mit seinen Kollegen Wilhelm Holzbauer, Heinz Marschalek und Georg Ladstätter gründete er 1970 die Architektengruppe "U-Bahn", die seit 1970 zahlreiche Verkehrsbauwerke in Wien realisiert.

Wilhelm Holzbauer - Wilhelm Holzbauer (geb. 1930) studierte von 1950 bis 1953 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Clemens Holzmeister. Bereits seit 1953 ist er als selbständiger Architekt bzw. in Partnerschaft (mit Friedrich Kurrent und Johannes Spalt) tätig. Er entwickelte sich schnell zu einem der bedeutendsten österreichischen Architekten der Nachkriegszeit und erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen. Zu seinen prominentesten Bauwerken in Wien zählen der Neubau der Ringstraßengalerien in Wien 1 (mit Georg Lippert, 1987-1993) und der Andromeda-Tower auf der Donauinsel (Uno-Plaza, 1994-1998). Holzbauer, der auch an zahlreichen ausländischen Universitäten unterrichtete, hatte von 1977 bis 1998 eine Professur an der Universität für angewandte Kunst inne, der er von 1987 bis 1991 auch als Rektor vorstand.