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Anton-Freunschlag-Gasse 80

Fakten

Anton-Freunschlag-Gasse 80

Anton-Freunschlag-Gasse 80, 1230 Wien

Baujahr: 1962-1964

Wohnungen: 11

Architekt: Anton Ceplecha

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Das Gebäude wurde gemeinsam mit dem etwas kleineren Gemeindebau in der Leo-Mathauser-Gasse 73 von Anton Ceplecha geplant und zeitgleich errichtet. Ebenso wie in der Leo-Mathauser-Gasse gab es auch hier einen Vorgängerbau, der den Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs zum Opfer gefallen ist. Die Gemeinde erteilte 1962 die Bewilligung zum Wiederaufbau und ließ ein Gebäude mit 11 Wohnungen errichten.

Die Architektur

Das dreigeschoßige Gebäude liegt auf einem rechteckigen Baugrund direkt an der Straße. Hinter dem Haus erstreckt sich ein längerer Grünhof, an dessen nördlicher Seitenbegrenzung ein langgezogener Holzverschlag mit gemauerter Rückwand auf einer Stahlbetonplatte errichtet wurde. Der Schuppen dient als Ersatz für die fehlende Unterkellerung.

Die Straßenfassade wird durch einachsige Erker akzentuiert. Über dem Erdgeschoß beginnend reichen sie bis zur weit vorkragenden Dachkante, die sich über ihnen verkröpft. Zwischen den Erkern liegen vier Fensterachsen. Die beiden inneren Fensterachsen haben kleinere, quadratische Öffnungen. Dem Einreichplan zufolge sollten hier in den horizontalen Mauerzonen zwischen den Stockwerken zwei große Freskomalereien eingesetzt werden, die aber nicht zur Ausführung kamen. Das Eingangsportal ist an den rechten Rand des Gebäudes gerückt. Es hat ein tiefes, abgeschrägtes Kunststeingewände mit einer Reliefeinlage, die eine abstrakte Komposition mit Dreiecksformen zeigt. Die Holztür wirkt elegant durch drei angebrachte Quersprossen. Über ein schmales Foyer gelangt man einerseits zum Ausgang in den Hof und andererseits in einen Gang zum zentral gelegenen Stiegenhaus. Eine geplante Belichtung desselben durch ein Glasdach mit Zierlichte wurde im ausgeführten Bauplan durch zwei Velux-Fenster in der Holzdachkonstruktion ersetzt. Die Hoffassade wird durch einen Mittelrisalit bestimmt, in den beiden Obergeschoßen sind Balkone eingehängt.

Der Name

Die Anton-Freunschlag-Gasse ist nach dem Fuhrwerksbesitzer Anton Freunschlag (1851 bis 1910) benannt, der Bürgermeister von Siebenhirten in der Zeit von 1890 bis 1905 war.

Architekten

Anton Ceplecha - Über den Architekten Anton Ceplecha (1894-1975) sind kaum Daten bekannt. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem die Wohnhausanlagen Anton-Freunschlag-Gasse 80 in Wien 23 (1962-1964) und Leo-Mathauser-Gasse 73 in Wien 23 (1964).