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Nordmanngasse 14-16

Fakten

Nordmanngasse 14-16

Nordmanngasse 14-16, 1210 Wien

Baujahr: 1961-1962

Wohnungen: 74

Architekt: Karl Zepke, Josef Promintzer

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

In unmittelbarer Nähe zum heutigen Wohnbau floss ursprünglich jener Donauarm, der die Ortsgemeinde Donaufeld von der Insel Mühlschüttel trennte. Die Nordmanngasse lag auf dem Festland, nicht weit vom Ufer des damaligen Donauflusses entfernt. Im Bereich der Wohnhausanlage befanden sich bereits parzellierte, aber noch unverbaute Grünflächen.

Die Architektur

Der Wohnbau aus den frühen 1960er-Jahren liegt nahe dem Freiligrathplatz und grenzt im Osten direkt an ein niedriges Wohnhaus. Er verfügt über fünf Geschoße und schließt mit einem Satteldach ab. Das Eckgebäude erstreckt sich auf einem U-förmigen Grundriss und besticht vor allem durch seine einfache Gestaltung. Die glatte Fassade an der Nordmanngasse wird durch regelmäßige Fensterachsen zurückhaltend gegliedert. Im Westen lockern Loggien, die jeweils in zwei Achsen zusammengefasst sind, die schlichte Wandfläche auf. Eine Grünfläche verbindet die Westfassade mit der verspielten Hofseite des Bielerhofes, wodurch ein kontrastreicher Gesamteindruck entsteht.

Der Name

Die Nordmanngasse ist seit dem Jahr 1900 nach Armand von Nordmann (1759-1809) benannt. Der im Elsass geborene Feldmarschallleutnant kämpfte in den napoleonischen Kriegen im österreichischen Heer und fiel schließlich in der Schlacht am Wagram.

Architekten

Karl Zepke - Karl Zepke (1919) war nach seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien als selbständiger Architekt tätig. Zepke nahm an größeren städtebaulichen Wettbewerben - wie etwa für die Per-Albin-Hanson-Siedlung (1947) in Wien - teil. Er plante zahlreiche Industrie- und Gewerbebauten sowie Wohnhausbauten. Für die Gemeinde Wien war er beim Bau der Wohnhausanlage Troststraße/Rechberggasse im 10. Bezirk beteiligt.

Josef Promintzer - Josef Promintzer (1903-1993) studierte zunächst von 1923 bis 1928 Maschinenbau und von 1928 bis 1933 Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Er war vor allem in den 1950er-Jahren an der Errichtung mehrerer Wohnbauten beteiligt. Mit Josef Horacek plante Josef Promintzer etwa die kommunale Wohnhausanlage Sanatoriumstraße 19-25 in Wien 14 (1955-1957) und die Anlage Flötzersteig 238 in Wien 14 (1955-1957). Zudem unterrichtete er an der Bundesgewerbeschule Mödling (NÖ).