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Greinergasse 20

Fakten

Greinergasse 20

Greinergasse 20, 1190 Wien

Baujahr: 1983-1984

Wohnungen: 15

Architekt: Wilhelm (Willi) Gehrke

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Die Greinergasse liegt inmitten des alten Weinbaugebietes von Nussdorf. Seit dem späten 19. Jahrhundert wurden hier immer mehr Grundstücke von agrarischer Nutzung zu Bauland für Wohnhäuser umgewidmet, doch blieben auch große Grünflächen erhalten, wie zum Beispiel der in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene weitläufige Abenteuerspielplatz. Heute ist dies eine der begehrtesten Wohngegenden Wiens, denn sie verfügt trotz Grünruhelage und dörflicher Struktur über ausgezeichnete Verkehrsanbindungen.

Die Architektur

Die Straßenfassade des Bauwerks weist eine streng symmetrische Gliederung auf, mit Ausnahme des Erdgeschoßes, wo an der Grundgrenze eine Einfahrt in den Innenhof führt, in dem Autoabstellplätze vorgesehen wurden. An der Außenfront springt zunächst die erkerartig vortretende Mittelachse ins Auge, welche durch ein Rundfenster im Parterre noch zusätzlich betont wird. Auch ist der dunklere Anstrich des Sockels hier weiter hinaufgezogen. Die links und rechts der Mitte angeordneten Achsen weisen hochformatige Fenster auf, die nach außen hin nächsten Achsen zeigen die doppelte Breite, erscheinen somit quadratisch, während die äußersten Achsen im vierfachen Maß ausgeführt wurden und dadurch bereits Fensterbänder ergeben. Alle Fenster sind durch leicht vertiefte, farblich abgesetzte Fensterfaschen gerahmt. Durch den mehrfärbigen Anstrich werden die unterschiedlichen Zonen dieser Fassade nachdrücklich betont.

Der Name

Dieser Straßenzug wurde 1894 im Zuge der Eingemeindung des 19. Wiener Gemeindebezirks nach Ferdinand Greiner (1798-1889) benannt, dem letzten Ortsrichter und ersten Bürgermeister von Nussdorf.

Architekten

Wilhelm (Willi) Gehrke - Wilhelm (Willi) Gehrke (geb. 1915) studierte unter anderem bei Hans Jaksch, Siegfried Theiss und Karl Holey an der Technischen Hochschule Wien (Diplom 1938). Nach dem Kriegsdienst war er zunächst von 1945-1953 als angestellter Architekt, dann selbständig in einer Arbeitsgemeinschaft tätig und führte nach Ablegung seiner Ziviltechnikerprüfung ab 1960 sein eigenes Büro in Wien. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem die Wohnhäuser Linke Wienzeile 132 in Wien 6 (1983/84) und Wiesengasse 32 in Wien 9 (1968/69). Gemeinsam mit Hans Kunath plante er das 1968 bis 1971 errichtete Pensionistenwohnheim Maria Jacobi in Erdberg, Wien 3.