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Hameaustraße 2-4

Fakten

Hameaustraße 2-4

Hameaustraße 2-4, 1190 Wien

Baujahr: 1958-1960

Wohnungen: 71

Architekt: Hans Hülle

Weitere Adressen

Hofstädtengasse 2-4, 1190 Wien

Celtesgasse 4-6, 1190 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Noch um 1830 war das Areal der heutigen Wohnhausanlage unbebaut. Im Franziszeischen Kataster sind Weingärten, Auwiesen und zwei Bäche verzeichnet. Am Generalstadtplan von 1912 ist bereits die noch heute erhaltene Schule Ecke Hameaugasse/Celtesgasse ersichtlich. Die Hofstädtengasse sollte diesen Plänen nach zu einer großen, boulevardähnlichen Straße ausgebaut werden, wozu es niemals kam. Die Baubewilligung für die heute bestehende Wohnhausanlage datiert aus dem Jahre 1958.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage in der Hameaustraße wurde in zeittypischer Zeilenbauweise angelegt. Sie besteht aus sechs freistehenden Häusern mit insgesamt neun Stiegen. Drei zueinander leicht versetzte Doppelhäuser schirmen das Areal gegen die Straße ab, während die übrigen drei kleineren Häuser mit nur einer Stiege den großen terrassierten Grünbereich gegen die Weingärten begrenzen. Die glatten Fassaden werden durch scharf eingeschnittene zwei- und dreiflügelige Fenster rhythmisiert. An den südseitig gelegenen Fronten befinden sich zum Teil Balkone. Nur an der Front gegen die Hameaustraße bilden farblich akzentuierte Achsen mit französischen Fenstern den Rahmen für die ansonsten schlichten Fassaden. Sämtlicher Bauschmuck ist auf die Achsen der Stiegenhäuser beschränkt. Diese werden durch ein vertikal durchlaufendes Farbband gekennzeichnet. Zusätzlich befindet sich über jedem Portal ein abstraktes Mosaik, das nicht nur in der Art einer Supraporte den Eingang betont, sondern auch das darüber befindliche Fenster einfasst. Alle Portale der Wohnhausanlage erhalten durch die glatte Kunststeinumrahmung einen monumentaleren Charakter.

... und die Kunst

In der Mitte der Anlage befindet sich die mit "Stehender Jüngling" betitelte 2,15 Meter hohe Natursteinplastik des Bildhauers Franz A. Coufal. Sie datiert aus den Jahren 1958 bis 1960.
Über jedem Portal der Anlage befindet sich ein abstraktes Mosaik. Alle neun Werke werden unter dem Titel "Gegenstandslose Ornamentik" geführt. Als Künstler zeichnen Wilhelm Hochmeister, Robert Keil, Günther Kraus und Maria Plachky verantwortlich. Jeder der Künstler schuf in den Jahren 1958 bis 1959 zwei dieser Werke, einzig Wilhelm Hochmeister hatte den Auftrag für drei Gestaltungen erhalten.

Der Name

Die Hameaustraße, ehemals Marienstraße, trägt seit 1894 ihren heutigen Namen. Sie wurde nach dem Hameau - einem künstlichen Dörfchen - im Landschaftsgarten des Grafen Lascy benannt.

Architekten

Hans Hülle - Hans Hülle (1898-1976) studierte ab 1924 bei Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er war unter anderem an der Errichtung des Postzentrums Wien Süd in Wien 10, Wiedner Gürtel 1 (ab 1958), und des Wohn- und Geschäftshauses Wipplingerstraße 4 in Wien 1 (1953-1956) beteiligt. Für die Gemeinde Wien entwarf er die Wohnhausanlage Hameaustraße 2-4 in Wien 19 (1958-1960).