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Währinger Straße 188-190

Fakten

Währinger Straße 188-190

Währinger Straße 188-190, 1180 Wien

Baujahr: 1926-1928

Wohnungen: 269

Architekt: Michael Rosenauer

Weitere Adressen

Innozenz-Lang-Gasse 1-2, 1180 Wien

Weinhauser Gasse 2-6, 1180 Wien

Weinhauser Gasse 2-6, 1180 Wien

Innozenz-Lang-Gasse 1-2, 1180 Wien

Wohnen in Wien

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Sozialdemokratie bestimmende Kraft im Wiener Rathaus. 1922 wurde Wien ein selbstständiges Bundesland. Damit war auch der Grundstein für das "Rote Wien" gelegt. Neben Reformen im Gesundheits- und Bildungswesen wurde 1923 ein umfangreiches Bauprogramm gestartet, um für die Bevölkerung menschenwürdige Wohnungen zu schaffen - hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet, waren sie ein krasser Gegensatz zu den Bassena-Wohnungen in den Mietskasernen. Wesentlicher Teil der Anlagen waren Gemeinschaftseinrichtungen wie Bäder, Kindergärten, Waschküchen, Mütterberatungsstellen, Ambulatorien, Tuberkulosestellen, Turnhallen, Bibliotheken etc. Die Stadt Wien errichtete in der Zwischenkriegszeit 63.000 Wohnungen.

Geschichte

Bereits bei der Errichtung dieser Wohnhausanlage mit Straßenhoföffnung an der Währinger Straße wurde eine Baumreihe vorgesehen, die heute noch besteht. In den 1990er-Jahren legte man zahlreiche Wohnungen zusammen und durch einen Dachbodenausbau konnte neuer Wohnraum geschaffen werden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Die Architektur

Durch die Zusammenlegung mehrerer Parzellen entstand hier ein Bauplatz, der allerdings eher ungünstige bauliche Voraussetzungen aufwies. Der Architekt löste dies dadurch, dass er eine Randverbauung um einen abgetreppten, tiefer liegenden, breiten Innenhof errichtete, durch den man Zugang zu sämtlichen Stiegenhäusern erhält. Dieser Innenhof mit Garten öffnet sich zur Währinger Straße hin als Straßenhof, während die Innozenz-Lang-Gasse mit einer monumentalen Toranlage überbaut wurde, an der sich noch die expressionistischen, kunstvoll bearbeiteten schmiedeeisernen Gittertore der Erbauungszeit finden. Die Niveauunterschiede werden durch variierende Geschoßanzahlen überspielt, was auch durch den "doppelten Sockel" an allen Außenfassaden gelingt: über dem tatsächlichen Sockel ist durch unterschiedliche Farb- und Putzstruktur eine Zone eingeschoben, die sich teils bis in den ersten Stock erstreckt, um dann wieder aufs Hochparterre abzusinken. An der Fassadengestaltung fallen besonders die mit Balkonen verbundenen Erkergruppen auf, wie auch Loggien und große, über Eck laufende vergitterte Balkone. Bemerkenswert sind die original erhaltenen Mosaikpflasterungen in Durchgängen und im Innenhof.

Der Name

Im Zuge der Eingemeindung von 1894 wurde der gesamte Straßenzug, beginnend bei der Votivkirche bis zur damals gerade in Planung befindlichen Vorortelinie, in Währinger Straße umbenannt. Bis dahin hatten die einzelnen Teile unterschiedliche Namen geführt. Währing wurde als "Hof zu Waring" bereits im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.

Architekten

Michael Rosenauer - Michael Rosenauer (1884-1971) schloss 1908 sein Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Wien ab. Für die Gemeinde Wien errichtete er vier Wohnhausanlagen, bevor er 1928 nach London ging. Von dort aus begann seine internationale Karriere, die ihn unter anderem auch nach Paris und in die USA führte. Vor allem in London schuf er eine Reihe von Hotels und öffentlichen Bauten, wie etwa das Time Life Building (New Bond Street, London).