Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Weidmanngasse 28

Fakten

Weidmanngasse 28

Weidmanngasse 28, 1170 Wien

Baujahr: 1979-1980

Wohnungen: 17

Architekt: GESIBA Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft

Wohnen in Wien

Zwischen 1978 und 1981 wurde zur Wohnungsverbesserung in Wien insgesamt ein Darlehensvolumen für über 48.000 Wohnungen zugesichert. 39 Wohnanlagen wurden fertig saniert, an weiteren 86 mit einem Kostenaufwand von 52 Mio. Euro gearbeitet. Zusätzlich wurden über 6.000 neue Wohnungen fertig gestellt. Die Architektur wandelte sich - dank des technischen Fortschritts in der Plattenbauweise - vom Zeilenbau hin zu flexibler gestalteten Anlagen mit individuellem Charakter und mieterfreundlichen Grundrissen. Gleichzeitig verstärkte sich das Mietermitspracherecht und serviceorientierte Wohnungsberatungszentren wurden etabliert.

Geschichte

Vor dem Bau der heutigen Wohnhausanlage befanden sich hier Althäuser in Privatbesitz aus dem späten 19. Jahrhundert. Das Haus in der Weidmanngasse 28 wurde 1971 geräumt und drei Jahre später abgerissen. In der Weidmanngasse 32 stand ursprünglich ein zweigeschoßiges Haus, welches fünf Wohnungen und ein Lokal mit Backstube beherbergte. Auch dieses musste abgetragen werden. Zwischen 1974 und 1976 erwarb die Gemeinde Wien beide Grundstücke. Zu dieser Zeit war mit dem Bau der Anlage in der Leopold-Ernst-Gasse 22 bereits begonnen worden. Das Wohnhaus in der Weidmanngasse stellt den zweiten Bauteil dieser Anlage dar und wurde zwei Jahre später - 1980 - fertig gestellt.

Die Architektur

Die fünfgeschoßige Anlage zwischen Weidmanngasse und Leopold-Ernst-Gasse bildet heute ein harmonisches Ganzes. Sie besteht aus zwei Bauteilen, welche nach dem gleichen Entwurf errichtet wurden. Der nachträgliche Zubau ist nicht erkennbar, lediglich die Baulinie ist hier etwas weiter nach vorne versetzt. Auf eine vertikale Gliederung wird beinahe völlig verzichtet. Die lang gestreckte Fassade ist in Einheiten unterteilt, die den einzelnen Trakten entsprechen. Die Ausbildung von Achsen wurde vermieden. Oberhalb der etwas zurückversetzten Sockelzone ist die Fassade rein horizontal gegliedert. Durchgehende Fensterbänder ziehen sich über alle Geschoße. Die ebenfalls durchgehenden Wandvorlagen unterhalb der Fensterbrüstungen sind zueinander versetzt und korrespondierend angeordnet. Durch die geometrischen Einschnitte können lockernde Akzente gesetzt werden. Der Blick des Betrachters wird die Fassade entlang geleitet. Die horizontale Fassadengliederung verläuft über die Ecke hinweg, die abgeflacht ist. Oberhalb des durchgängigen Hauptgesimses befinden sich Terrassenaufbauten. Die Anlage kann über drei Eingänge betreten werden. Eine weitläufige Grünanlage mit Kinderspielplatz und Sitzgelegenheiten steht den Bewohnern zur Verfügung.

... und die Kunst

In der Eingangshalle an der Ecke zur Leopold-Ernst-Gasse befindet sich das Keramikmosaik "Computergraphik" von Otto Beckmann.

Der Name

Die Weidmanngasse wurde 1894 nach Franz Carl Weidmann (1787-1867) benannt, davor hieß sie Wilhelmsgasse. Franz Carl Weidmann war als Burgschauspieler, Schriftsteller, Kritiker und Topograf tätig. Er schrieb zahlreiche Bühnenwerke wie den "Ring des Glücks" (1833) und einige heimatkundliche Werke sowie illustrierte Fremdenführer.

Architekten

GESIBA Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft - -