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Friedrich-Kaiser-Gasse 27

Fakten

Friedrich-Kaiser-Gasse 27

Friedrich-Kaiser-Gasse 27, 1160 Wien

Baujahr: 1985-1986

Wohnungen: 9

Architekt: Kurt Eckel, Herbert Wüster

Weitere Adressen

Blumberggasse 10, 1160 Wien

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

In den Bauakten ist an der Stelle des bestehenden Wohnhauses ein zweigeschoßiger Vorgängerbau vermerkt. In den Jahren 1902 und 1910 erfolgten Um- und Einbauten. Die im Haus befindliche Fleischhauerei wurde 1962 aufgelassen, das Geschäftslokal infolgedessen in einen Abstellraum umgewandelt. Dieses nicht unterkellerte Haus mit einer Wohnung und einem Lokal wurde 1977 abgebrochen.

Die Architektur

Das dreistöckige Wohnhaus Ecke Friedrich-Kaiser-Gasse/Blumberggasse ist symmetrisch um den zentral gelegenen erhöhten Stiegenhausturm angeordnet. Die beiden diesen dominanten Bauteil flankierenden Achsen springen hinter die Baulinie zurück und sind mit den beiden äußeren Fensterachsen jeweils durch ein weit auskragendes Kranzgesims verbunden. Das horizontal genutete Erdgeschoß unterscheidet sich sowohl farblich als auch strukturell von den glatten Obergeschoßen, die durch unterschiedliche Fensterformen rhythmisiert sind. Lediglich der mit vertikalen Majolikaelementen verzierte und tonnenförmig abgeschlossene Stiegenhausturm durchbricht diese Gestaltung.

Der Name

1894 wurde die damalige "Lange Gasse" nach dem Dramatiker, Schauspieler und 1848er-Revolutionär Friedrich Kaiser (1814 - 1874) umbenannt. Von ihm sind über 150 Stücke bekannt, die er vor allem für das Theater an der Wien und das Carltheater verfasst hat.

Architekten

Kurt Eckel - Dr. Kurt Eckel (geb. 1921) ist Architekt, Bühnenbildner, Mosaizist, Maler, Medailleur und Grafiker. Für das Wohnbauprogramm der Stadt Wien errichtete er gemeinsam mit Herbert Wüster die Wohnhausanlagen Bachgasse 22 (1985/86, Wien 16) und Friedrich-Kaiser-Gasse 27 (1985/86, Wien 16). Weitere von Kurt Eckel geplante Projekte sind die Volkschule Sahulkagasse (1980/81, Wien 10; gemeinsam mit Herbert Prehsler) und die Fernmeldezentrale im Wiener Arsenal (1973-1978, Wien 3).

Herbert Wüster - Herbert Wüster (1926-1983) studierte nach dem Zweiten Weltkrieg zuerst vier Jahre lang Musik am Konservatorium, bevor er sich für das Architekturstudium entschied, das er an der Technischen Universität absolvierte. Seine ersten Berufserfahrungen sammelte er im Büro von Eugen Wöhrle. Als selbständiger Architekt war Herbert Wüster vor allem im Wohn- und Krankenhausbau tätig.