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Eisnergasse 11-13

Fakten

Eisnergasse 11-13

Eisnergasse 11-13, 1160 Wien

Baujahr: 1984-1985

Wohnungen: 28

Architekt: Hans Wolfgang Jäger, Werner Havlicek

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

In der Eisnergasse 11 wurde 1979 nach Aufhebung des Denkmalschutzes ein zweigeschoßiges Althaus mit 13 Wohnungen abgetragen, an deren Stelle 1984 mit der Errichtung der Wohnhausanlage Eisnergasse 11 - 13 mit 28 Wohnungen begonnen wurde. Der Grundkauf durch die Stadt Wien im Jahr 1978 ist auf das Verdienst von Dr. Gustav Harmer, Unternehmenschef der Ottakringer Brauerei zwischen 1962 und 2000, zurückzuführen. Die heute noch produzierende Brauerei befindet sich gegenüber des Gemeindebaus.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage in der Eisnergasse 11 - 13 bildet mit dem angrenzenden, zwei Jahre zuvor errichteten Gemeindebau Nr. 15 - 17 eine architektonische Einheit. Die 11 Fensterachsen lange Straßenfassade des fünfgeschoßigen Traktes Nr. 11 - 13 ist in Höhe und Tiefe gestaffelt und in drei horizontale Zonen unterteilt: Die hell verputzte Sockelzone ist durch einen Gesimsstreifen von der dunkelrot verputzten Fassade der Obergeschoße getrennt. Gesimsbänder in der mittleren Zone verbinden jeweils zwei bzw. drei Fenster und verweisen als Ausdruck der Postmoderne auf Gestaltungselemente der 1930er-Jahre. Die dritte Zone wird durch einen durchlaufenden Gesimsstreifen und vor die Fenster gelagerte Pflanzentröge abgehoben. Sie umfasst das teilweise bereits mit Dachziegeln verkleidete fünfte Obergeschoß und das Steildach, hinter denen sich die Maisonette-Wohnungen befinden. Ein zwei Fensterachsen breiter Baukörper springt hinter die Fassade zurück und schließt an den begrünten Vorplatz des Nachbargebäudes an. Zur höher liegenden öffentlichen Parkanlage sind die Loggien und Terrassen der Hoffassade orientiert. Die 11 Fensterachsen lange Hoffassade ist in Höhe und Tiefe gestaffelt, das fünfte und sechste Geschoß sind terrassiert ausgeführt; die Wohneinheiten werden von Mauern getrennt, die dem Verlauf des Steildaches folgen.

Der Name

Die Eisnergasse wurde 1894 nach Georg Eisner (1803 - 1858), einem Gastwirt und Ortsrichter und Bürgermeister von Ottakring, benannt. Zuvor hieß sie Leopoldigasse.

Architekten

Hans Wolfgang Jäger - Hans Wolfgang Jäger (geb. 1944 in Wien) studierte von 1963 bis 1970 bei Karl Schwanzer, Ernst Hiesmayr und Erich Boltenstern an der Technischen Hochschule Wien. Seit 1976 führt er sein eigenes Büro, wobei er von 1977 bis 1982 eine Bürogemeinschaft mit Architekt Werner Havlicek einging. Zusammen planten sie mehrere Gemeindebauten in Wien 16. Zu seinen wichtigsten Werken zählen unter anderem das Kindertagesheim im SMZ OST in Wien 22 (wurde im Zuge der U2-Verlängerung neu errichtet) und die Sanierung mit Dachgeschoßausbau des Melkerhofes im Stift Melk (NÖ).

Werner Havlicek - Werner Havlicek (geb. 1944 in Wien) studierte bei Erich Boltenstern und Karl Schwanzer an der Technischen Hochschule Wien. Seit 1977 ist er als freiberuflicher Architekt tätig, wobei er von 1977 bis 1982 in einer Bürogemeinschaft mit Architekt Hans W. Jäger arbeitete. Zusammen planten sie unter anderem für die Gemeinde Wien in Wien 16 die Wohnhausanlagen Eisnergasse 11-13 (1984/85) und Ottakringer Straße 103 (1981/82).