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Maroltingergasse 19-25

Fakten

Maroltingergasse 19-25

Maroltingergasse 19-25, 1160 Wien

Baujahr: 1959-1960

Wohnungen: 99

Architekt: Rudolf Wawrik, Paul Schopper

Weitere Adressen

Montleartstraße 14-18, 1160 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kleingartensiedlung Flötzersteig gelegen, ist die Wohnhausanlage in der Maroltingergasse 19 - 25 ein Beispiel für die locker bebauten Randzonen Ottakrings. Die für diesen Bezirk typische dichte Blockrandbebauung löst sich hier zugunsten von mehr Grünraum immer mehr auf.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage ist in Zeilenbauweise zwischen Maroltingergasse und Montleartstraße angeordnet und besteht aus drei unterschiedlich langen, dreigeschoßigen Gebäuden mit insgesamt zehn Stiegen. Alle drei Baukörper sind mit einem Giebeldach gedeckt, an den Längsseiten kragt ein dezentes Dachgesims aus. Die der Maroltingergasse zugewandten Fassaden werden von Balkonen mit bunten Brüstungen aufgelockert, die einzeln, doppelt bzw. zu dritt angeordnet sind. Die statisch erforderlichen Tragkonsolen sind hier als Gestaltungselement inszeniert. Im Zuge einer Sanierung wurden die beiden mit 30 bzw. 20 Fensterachsen besonders langen Fassaden durch eine abwechselnde Farbgestaltung rhythmisiert. Bei der nur elf Fensterachsen umfassenden Fassade sind die Stiegenhäuser farblich hervorgehoben. Das leicht abfallende Gelände wird von der Sockelzone aufgenommen; an der Montleartstraße ist sie ausreichend hoch, um ein natürlich belichtetes Lokal unterzubringen.

Der Name

Die Maroltingergasse wurde 1891 nach den Wiener Bürgern Michael und Andreas Maroltinger benannt. Sie wurden bis 1985 irrtümlich als Besitzer des Ottakringer Freihofes angesehen, der daher lange Zeit "Maroltingerhof" genannt wurde.

Architekten

Rudolf Wawrik - Rudolf Wawrik (1911-1991) studierte ab 1934 bei Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste Wien. Mehrere Wohnbauten der Gemeinde Wien wurden nach seinen Entwürfen errichtet, darunter die Wohnhausanlagen Maroltingergasse 19-25 in Wien 16 (mit Paul Schopper, 1959/60) und Zippererstraße 14 in Wien 11 (mit Hans Steineder, 1949-1954).

Paul Schopper - Paul Schopper (1909-1984) studierte von 1927 bis 1933 an der Technischen Hochschule Wien Architektur. Nach dem Studium war er zuerst vorübergehend in Deutschland tätig und errichtete sodann Werksiedlungen der NS-Rüstungsindustrie in Niederösterreich und der Steiermark, bevor er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen wurde. Nach Kriegsende eröffnete Paul Schopper sein eigenes Architekturbüro und beteiligte sich an zahlreichen Siedlungen und Wohnhäusern für die Gemeinden Wien und Linz.