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Lorenz-Mandl-Gasse 36-38

Fakten

Lorenz-Mandl-Gasse 36-38

Lorenz-Mandl-Gasse 36-38, 1160 Wien

Baujahr: 1958-1959

Wohnungen: 59

Architekt: Franz A. Bayer

Weitere Adressen

Roseggergasse 25-27, 1160 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Auf dem Grundstück des heutigen Gemeindebaus zwischen der Lorenz-Mandl-Gasse und der Roseggergasse befand sich ab 1910 der Zimmereibetrieb von Moritz Edler von Kuffner, später führten die Zimmerei Johann Pausz und Franz Krebs. Kanzleihütte, Holzlagerplatz und der Arbeiterschuppen wichen in den 50er-Jahren dem Gemeindebau. Anfänglich nur für 43 Wohnungen konzipiert, wurde es erst kurz vor Baubeginn um einen Block auf seine heutige Größe erweitert.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage besteht aus zwei fünfgeschoßigen, parallelen Baulückenverbauungen in der Lorenz-Mandl-Gasse und der Roseggergasse, die einen begrünten Innenhof einschließen. Die Straßenfassaden sind mit vorspringenden, rosa verputzten Baukörpern plastisch strukturiert: An der elf Fensterachsen breiten Hauptfassade in der Lorenz-Mandl-Gasse kragt mittig über dem Erdgeschoß ein fünf Fensterachsen breiter Bauteil aus, in der Roseggergasse sind es zwei symmetrisch angeordnete, drei Fensterachsen breite Bauteile. Den oberen Abschluss bildet ein auskragendes, über den vorspringenden Bauteilen jedoch bündiges Dachgesims. Alle Fenster sind putzumrandet, an der Hauptfassade gibt es zwei Reihen französischer Fenster mit Brüstungsgittern. Ein Durchgang verbindet die beiden Gassen miteinander. Die glatt verputzten Hoffassaden sind mit jeweils zwei farblich bzw. plastisch abgehobenen Stiegenhäusern und jeweils zwei Balkonreihen mit bunten Welleternit-Brüstungen vertikal gegliedert.

... und die Kunst

An der Fassade über der Hofeinfahrt in der Lorenz-Mandl-Gasse ist ein keramisches Mosaik angebracht: Die "Hirtenfamilie" von Leopold Birstinger (1958-1959) zeigt einen Flöte spielenden Hirten und seine Frau, die ihr Kind zur Musik in den Armen wiegt; auf einer geometrisch abstrahiert dargestellten Wiese weiden im Hintergrund die Schafe. Der Maler und Grafiker Leopold Birstinger (1903-1983) studierte an der Wiener Akademie bei Karl Sterrer und widmete sich überwiegend dem expressiven Realismus.

Der Name

Die Lorenz-Mandl-Gasse wurde 1887 nach Lorenz Mandl (1800-1882), Gemeinderat in Ottakring und Heurigenbesitzer, benannt.

Architekten

Franz A. Bayer - Franz A. Bayer (1912-1988) studierte ab 1935 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Peter Behrens. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem die Wohnhausanlagen Tivoligasse 4-6 in Wien 12 (1961-1963) und Lorenz-Mandl-Gasse 36-38 in Wien 16 (1958/59).