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Sulmgasse 22-24

Fakten

Sulmgasse 22-24

Sulmgasse 22-24, 1160 Wien

Baujahr: 1930-1931

Wohnungen: 20

Architekt: Hans Schimitzek

Wohnen in Wien

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Sozialdemokratie bestimmende Kraft im Wiener Rathaus. 1922 wurde Wien ein selbstständiges Bundesland. Damit war auch der Grundstein für das "Rote Wien" gelegt. Neben Reformen im Gesundheits- und Bildungswesen wurde 1923 ein umfangreiches Bauprogramm gestartet, um für die Bevölkerung menschenwürdige Wohnungen zu schaffen - hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet, waren sie ein krasser Gegensatz zu den Bassena-Wohnungen in den Mietskasernen. Wesentlicher Teil der Anlagen waren Gemeinschaftseinrichtungen wie Bäder, Kindergärten, Waschküchen, Mütterberatungsstellen, Ambulatorien, Tuberkulosestellen, Turnhallen, Bibliotheken etc. Die Stadt Wien errichtete in der Zwischenkriegszeit 63.000 Wohnungen.

Geschichte

Bei der Wohnhausanlage aus den frühen 1930er-Jahren verdient vor allem der große begrünte Innenhof besondere Erwähnung: Der Zusammenschluss der angrenzenden gemeindeeigenen Höfe der Wohnhausanlagen Sulmgasse, Thaliastraße und Heindlgasse war bereits bei der Konzeption des Baus im Jahr 1930 vorgesehen. Mit der Errichtung des Nachbargebäudes in den 1950er-Jahren konnte auch dessen Grünbereich miteinbezogen werden.

Die Architektur

Das Volkswohnhaus in der Sulmgasse setzt sich aus zwei viergeschoßigen Baublöcken, einem diese beiden Teile verbindenden, rückspringenden Treppenhaustrakt sowie einem ebenerdigen Vorhaus zusammen. Die Fassade der beiden vierachsigen Flügel mit dem weit ausladenden Kranzgesims wird ab dem ersten Stock mittels durchlaufender Sohlbank- und Fensterdachgesimse horizontal gegliedert. Das Erdgeschoß erfährt diese Unterstreichung lediglich durch eine die gesamte Breite einnehmende Verblechung, welche auch das Vorhaus mit den beiden Seitenteilen verklammert. Beim übergiebelten Stiegenhaus verbindet Architekt Hans Schimitzek die vertieft liegenden Fenster etagenweise zu Dreiergruppen und unterstreicht dies noch durch eine differenzierte Putzwahl. (*) Besondere Beachtung verdient das reich gestaltete und plastisch durchgebildete Eingangsportal, dessen Gewändestufen mit Klinker verkleidet sind.

Der Name

Die Sulmgasse wurde 1868 nach dem Grundbesitzer Adam Sulm (gestorben 1874), der die Gründe für diese Gasse bereitstellte, benannt.

Architekten

Hans Schimitzek - Hans (Johann) Schimitzek (1875-1957) war Sohn des Wiener Stadtbaumeisters und Bauunternehmers Wilhelm Schimitzek sen. Nach dem Studium an der TH Wien bei Max von Ferstel und Carl König, (Diplom 1898) und Studienaufenthalten in München arbeitete er gemeinsam mit seinen Brüdern, Wilhelm jun. und Franz, im väterlichen Unternehmen. Standen am Beginn seiner Laufbahn vor allem Neu- und Umbauten von Spitälern, widmete er sich später städtischen Wohnanlagen. Hans Schimitzek war bauleitender Architekt der Wiener gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft.