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Wolfersberggasse 13-17

Fakten

Wolfersberggasse 13-17

Wolfersberggasse 13-17, 1140 Wien

Baujahr: 1954-1955

Wohnungen: 81

Architekt: Alois Plessinger

Weitere Adressen

Anzbachgasse 2b, 1140 Wien

Anzbachgasse 2a, 1140 Wien

Uranusweg 2-6, 1140 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Die Wohnanlage liegt am Hang des 322 m hohen Wolfersbergs. Früher war diese Gegend dicht bewaldet, doch im Winter 1919 fällten die frierenden Wiener die Bäume, um sie als Brennholz zu nutzen. Später entstanden aus Wohnungs- und Nahrungsnot illegale Siedlungen. Ab den 1950er-Jahren wurde das Gebiet für die Stadterweiterung genutzt und diese Anlage errichtet.

Die Architektur

Die Anlage fällt durch ihre Hanglage sowie durch ihre offene Bebauungsstruktur auf. Auf einem unregelmäßigen Grundstück sind sechs freistehende Baukörper locker entlang der Grundgrenze zur jeweiligen Straße angeordnet. Dem Konzept einer sich zur Umgebung öffnenden Wohnanlage folgend, sind die Freiräume als Gartenanlage gestaltet. Die architektonische Gestaltung ist typisch für den Wohnhausbau der 1950er-Jahre: Die dreigeschoßigen Häuser besitzen Satteldächer und (geländebedingt) einen hohen Erdgeschoßsockel. Die einfachen, glattflächigen Putzfassaden werden durch sparsame Details wie breite Putzfensterrahmungen und profilierte Kunststeinrahmungen an den Hauseingängen und Erkern bereichert. Auffallende Gestaltungselemente sind vor allem die Gesimse sowie die markanten Fensterrahmungen der Wohnräume.

... und die Kunst

Die Wandmalerei "Sinnbildliche Darstellung des Wolfes" von Isolde Jurina aus 1954 schmückt eine Schauseite der Wohnanlage zur Wolfsbergasse. Die Darstellung nimmt Bezug auf den Namen des Wolfersbergs, wo es früher Wölfe gegeben haben soll.

Der Name

Der früher Berggasse genannte Straßenzug, an dem die Wohnanlage liegt, wurde 1894 in Wolfersberggasse umbenannt, da er auf den gleichnamigen Berg führt. Wie viele Straßen in dieser Gegend ist der Uranusweg seit 1923 nach einem Himmelskörper benannt.

Architekten

Alois Plessinger - Alois Plessinger (1894-1968) studierte ab 1919 bei Franz Krauß und Peter Behrens an der Akademie der bildenden Künste Wien. Für die Gemeinde Wien entwarf er in den 1950er- und 60er-Jahren eigenständig und in Arbeitsgemeinschaften mehrere große Wohnhausanlagen, wie etwa die Anlagen Wolfersberggasse 13-17 in Wien 14 (1954/55) und Czerninplatz 7 in Wien 2 (mit Heinrich Reitstätter, 1963/64). Besonders bemerkenswert ist das noch vor dem Zweiten Weltkrieg von Alois Plessinger geplante Einfamilienhaus Peter-Jordan-Straße 187 in Wien 18 (1931/32).